Die erste Woche
Sonntag, sitze im Gästehaus und habe den gestrigen Tag mit Einkäufen verbracht. Ein bisschen durch die Gegend gefahren, das Gehirn wieder auf Normal heruntergefahren, aber der Reihe nach.
Wer den ersten Teil dieser Serie verpasst hat. Hier vorher lesen
Der Non Stop Flug war erholsam. Drei Filme angesehen, dann das Surface RT ausgepackt und den ersten Teil geschrieben. So sind die 10 Stunden wie im Flug vergangen. Schönes Wetter hatte ich ja in der Cloud. Aber das sollte sich Onpremise dann ändern. Gelandet, Immigration, Gepäck, erste Zigarette, dann kam er schon, der 560. Ich fahre gern mit dem Bus, das bringt Dich erst einmal runter. Die Busstrecke nach Bellevue führt auch über den Highway, aber schon bei der Auffahrt ging es nur noch im Schritt-Tempo. Und nach einer halben Stunde sahen die Fahrgäste auch warum. Mehrere Fahrzeuge waren ineinander verkeilt und blockierten drei Fahrbahnen. Ich sag, ja. OnPremise. Dann noch eine kurze Fahrt mit dem Taxi von Bellevue nach Kirkland. Und der 2. Stock ist komplett von meiner neuen Firma belegt. Keine nette Dame am Empfang, nur 4 riesige Monitore zeigten die Langfassung des Umzugs, der vor einiger Zeit stattgefunden hat. Und eine virtuelle Empfangsdame in Form eines iPad begrüßte mich. Kurze Zeit später war ich angekommen. Mir wurde ein Badge überreicht, und dann folgte eine Kurzvorstellung durch die Räume und den gerade anwesenden Mitarbeiter. Selbst mein Schreibtisch war schon vorbereitet und beschriftet. Bin dann erst einmal mit einem Gebietsleiter in das Gästehaus eingezogen. Die Arbeit kann morgen beginnen.
Das übliche eines ersten Arbeitstages. Räumlichkeiten besichtigen, was ist wo. Rechner starten. Passwort anlegen, Bitlocker, Domain-Account, Outlook, wow schon ein Dutzend Mails. Und die nächsten Tage war ich mit den üblichen Dingen beschäftigt, wie Abläufe, Zugriffe, auf externe Tools, noch mehr Passwörter, als erstes ich habe mir einen Passwort-Manager installiert. Es gibt ja nicht nur die internen Tools, Single Sing On lässt grüßen. Für meine neue Job Rolle gibt es auch Lab, und dort sind weitere Passwörter zu benutzen. Ich habe ja geschrieben, dass es sich um eine Cloud Company handelt .
Und das ist der Name der Firma
BitTitan hat gerade sein achtjähriges Firmenjubiläum gefeiert. BitTitan hat Automatisierungsprogramme im Portfolio, Migration von A nach B, hat über 4000 Partner in über 100 Ländern, und über 1,5 Millionen Postfächer migriert. Egal ob große Endkunden, oder im Partnermodell, die Migration von Daten von System X nach System Y und umgekehrt, von OnPremise Systemen in die Cloud, und wenn gewünscht, auch umgekehrt, das ist hier ein vollautomatischer Prozess. Über die Produkte werde ich in einem separaten Blog-Post berichten.
Die Woche vergeht wie im Flug, mein Gehirn steht unter Hochspannung. Technisch habe ich keine Probleme, nach drei Tagen erwische ich mich, in Englisch zu denken. Abends war ich ein paar Mal mit den Sales-Leuten unterwegs, keine Entspannung für mich, das Gehirn läuft immer noch auf 120 Prozent. Einfach der Sprache wegen. Musst Du hochkonzentriert sein. Speisekarte lesen? Die Vokabeln muss ich wohl komplett ausgelassen haben. Und wenn Du an einem Sonntagmorgen durch einen Supermarkt schlenderst und was Besonderes suchst, dann lernst Du Vokabeln. Das ist eine Frage der Zeit, da reichen die drei Wochen wohl nicht ganz. In den Kommentaren zum meiner ersten Geschichte, in Facebook, LinkedIn und auf Twitter wurde ich gefragt, ob jetzt ein Umzug ansteht und ob meine Frau mitkommt. Nein. Ich kehre nach Deutschland zurück. Mein Arbeitsbereich wird Europa sein. Und bei den rechtlichen und sonstigen Bedenken der vielen Firmen im europäischen Raum, Cloud-Produkte einzusetzen, werde ich weiter als Wanderprediger unterwegs sein. Auch mein Blog über OneDrive und OneDrive for Business werde ich weiter pflegen und Euch die Neuheiten und den Umgang damit aufzeigen. Doch zurück zum meinem neuen Arbeitgeber. Die Firma wächst rapide, hat ihre Belegschaft im letzten Jahr verdoppelt und wie oben geschrieben, neue Firmenräume bezogen. Ein kleines Video zeigt den Umzug in die neuen Räume. Und die meisten Personen im Video kann ich mittlerweile zuordnen, was Sie machen, für was sie zuständig sind.
Am meisten aber hat mich beeindruckt, dass ich genau das vorfinde, was ich in den letzten Jahren in den vielen Microsoft-Workshops versucht habe, zu vermitteln. Das Einsetzen aller Kommunikationskanäle wie E-Mail, Lync und Yammer. Das es zwar Regeln gibt, die eingehalten werden müssen, aber jeder bereit ist, Dir zu helfen. Kurze Kommunikationswege, schnelle Entscheidungen. Offen für neue Ideen. Nichts ist fest in Stein gemeißelt. Oder in Englischer Sprache: Just Do it. Endlich erlebe ich, wie dynamisch eine Firma sein kann. Und das IT nur Mittel zum Zweck ist. Transparenz, Zugriff auf alles, was Du benötigst, um als Mitarbeiter nicht nur die Funktion zu erfüllen, sondern die Firma nach vorne zu bringen. So macht Arbeiten Spaß und ist motivierend. Und: Ich bin Teil dieser Firma.
Das Wochenende habe ich dazu benutzt, herunter zu kommen. Den Gehirnprozessor wieder auf normale Leistung zu drosseln. Das Wetter tut ein Übriges: Es regnet, nicht nur kurz, sondern nur einmal, nämlich ununterbrochen.
Geschrieben im Gästehaus am Sonntag, 15.3.2015
Teil 1: Mein erster Arbeitstag
Teil 2: Meine erste Arbeitswoche
Teil 3: nach drei Wochen
Teil 4: Nach neun Monaten
Teil 5: Ich bin zurück
12 Gedanken zu “Meine erste Arbeitswoche”