OneDrive oder OneDrive?


OneDrive oder OneDrive?

Sind Sie Verwirrt? Gut, dann sollten Sie weiterlesen. Erstaunt? Auch für Sie gilt: Weiter lesen. Und für alle anderen sowieso. Es sei denn Sie gehören zur Kategorie OneDrive Experte. Aber auch für diese Personen könnte es interessant sein, ….

Zuerst: Es geht hier und heute nicht um technische Aspekte, um die sich die Marketing-Abteilung von Microsoft seit der neuen Namensänderung von SkyDrive zu OneDrive einen Deut schert. Microsoft hört auf seine Kunden? Mitnichten. Alle Personen, die sich mit dem Thema OneDrive beschäftigen sprechen nur über OneDrive, und nicht über OneDrive for Business und OneDrive Personal. Und die Kunden müssen immer nachfragen. Erst dann rücken Sie mit der Wahrheit heraus, und selbst auf den Original-Präsentationen werden oft genug keine Unterschiede gemacht.

Dabei ist es wirklich so einfach. Wenn wir in die Benachrichtigungszeile von Windows schauen, finden wir eine weiße oder eine blaue Wolke. Die weiße Wolke steht für OneDrive Personal, die blaue Wolke für unterschiedliche Bereiche in einem Office 365 Tenant, also der professionellen Variante.

Auch der Support hat es nicht einfach. Denn auch er muss bei seinem Benutzer nachfragen um das Problem zu lösen. Mittlerweile ist der Sync-Client der auf den Namen Next Generation Sync Client hört, auf der Zielgeraden. Und ja, es gibt nur einen, und die Datei hat den Namen OneDrive.exe. Dem Synchronisations-Client ist es nämlich egal, ob er persönliche Daten zu OneDrive synchronisiert, sich mit Businessdaten in Office 365 in der Wolke beschäftigt, oder, und das wird mit dem SharePoint Server 2019 noch im Jahr 2018 kommen, ebenfalls Business-Daten mit dem Server im eigenen Rechenzentrum synchronisiert. Solange alles funktioniert, ist es dem Anwender egal.

Und jetzt sind wir beim Anwender. Ich teile diese in drei verschiedene Typen ein.

Typ 1

Das ist der Anwender, der schon zu SkyDrive-Zeiten sich über die langsame Synchronisations-Geschwindigkeit aufregt, der eigentlich nur seine Tausende hochauflösende Fotos in die Cloud synchronisieren will. Der für 0€ sein OneDrive Personal benutzt.

Typ 2

Das ist der leidgeprüfte Firmen-Benutzer, der sich darüber aufregt, dass früher alles viel besser war. Vor allem auf dem File-Server war die Geschwindigkeit wesentlich schneller. Der sich in einer Teamsite über die vielen Tausend Dokument aufregt und der doch nur ein paar Dutzend Dateien im Jahr ablegt. Und diese Dokumente manchmal mit anderen per Mail teilt. Falsch. Er versendet diese Dokumente.

Typ 3

Mit der Version Arbeitsplatz 2.0, also der Digitalisierung des modernen Arbeitsplatzes, wurde diesem Firmen-Benutzer gezeigt, wie man heute mit Dokumenten umgeht. Er versendet nur noch Links, die Dokumente sind immer Up To date, und für ihn ist auch gemeinsames Arbeiten an einem Dokument keine Seltenheit.

Typ 1 hätte auch jedes andere Cloud Produkt nehmen können. Das wäre auch noch schneller gewesen. Er benötigt keine Datei-Historie, er will nur schnell mal. Das OneDrive heute über 270 verschiedene Formate verarbeiten kann, bringt ihn nicht weiter. Für ihn sind die lästigen Fehlermeldungen, die vor allem in der ersten Zeit über den Bildschirm huschten, ein Gräuel. Sie machten ihn nicht glücklich. Wenn da nicht der unentgeltliche Speicherplatz gelockt hätte. Den Microsoft nach einiger Zeit wieder zusammen gestrichen hat. Manche Benutzer sind dabeigeblieben, manche haben sich abgewendet. Manche sind zur professionellen Variante, also Office 365 und OneDrive for Business umgestiegen.

Benutzer der Kategorie Typ2 waren vielleicht schon früh organisiert, alles in einen Topf mit dem Namen File Server, eingebunden als Laufwerk S, T, oder Z. Von zu Hause arbeiten ging auch, man musste halt einen VPN-Tunnel öffnen. Und wenn die Firme sich mit neuen Techniken beschäftigte, dann kamen sogar Wortfelder zum Einsatz. Übers Internet. Ohne Tunnel. Aber auch ohne die Möglichkeit der möglichen, gleichzeitigen Zusammenarbeit. Immerhin, der erste Schritt war getan. Wir brauchen die Cloud nicht, unsere Daten sind in unserem Firmennetzwerk sicherer. Wir, oder besser, unsere IT-Abteilung, weiß was sie tut. Gemeinsames Arbeiten. Ja. Mitarbeiter erhalten gemeinsame Dokumente per Mail. Und regelmäßig muss der Mitarbeiter per Telefon oder Mail dem aktuellen Dokument hinterherlaufen.

Und dann wäre da noch der Benutzer der Kategorie Typ 3. Mit dem Beginn der Cloud Produktivität, also noch vor Office 365, haben sich IT-Mitarbeiter mit der Standardisierung und Möglichkeiten der Vereinfachung, aber auch der Produktunterstützung im Office Bereich, was die Möglichkeit der Zusammenarbeit anging, beschäftigt. Es war ein steiniger Weg. Und es gab so manchen Rückschlag. Aber diese Mitarbeiter wollten nicht mehr länger eigene Server warten, immer wieder neue Versionen installieren, oder was die Server anging, Fehlern hinterherjagen. Diese IT-Leute erkannten, dass der Weg in die Cloud und der damit vollziehbare Weg der Standardisierung der einzig richtige war. Auch wenn Ihnen die Datenschützer mit dem erhobenen Zeigefinger warnten, beschritt man konsequent den Weg. Und als Microsoft mit Azure mehr und mehr Funktionen in der Cloud zur Verfügung stellte, gab es kein Halten mehr. Man rechnete und wagte den Sprung. Und es wurde nicht alles sofort in Anspruch genommen. Erst einmal Mail. Egal mit welchem Mail-System die IT arbeitete, mit Hilfe von Migration-Tools wurde deren Inhalt in die Cloud migriert. Manchmal noch mit Hybrid-Szenarien, manchmal aber auch komplett. Und weil es funktionierte, wurde die nächsten Schritte angegangen. File-Server wurden schrittweise abgelöst, der Inhalt wanderte in Dokumentbibliotheken von OneDrive for Business oder in Team-Sites (und Groups). Also zu SharePoint Online. Nicht immer war dieser Schritt von Erfolg gekrönt. Manchmal hatten IT-Fachleute es nicht verstanden, dass große Datensilos nicht mehr gebraucht werden. Auch Microsoft musste dazu lernen. War da nicht der steinige Weg, einen neuen Synchronisations-Mechanismus auf die Straße zu bringen. Und nicht nur für eigene Betriebssysteme, nein oder für die damalige Konkurrenz wie Apple oder Android. Für mobile Geräte. Für Geräte unterschiedlicher Art. Microsoft ist noch nicht am Ende angelangt. So vermissen viele (SharePoint on Premises) Benutzer Metadaten. Es ist schon lange her, aber mit SharePoint Workspace 2010 wurden Metadaten vom Server zum Client gebracht. Dafür haben die Entwickler in Redmond aber andere Technologien auf den Weg gebracht. Man hat dabei auf die Kunden gehört, die nicht immer vom geliebten Desktop zum Browser wechseln wollten, um einen Link zu bekommen, der dann via Mail versendet werden kann. Aus dem Windows Explorer oder direkt aus den Office Programmen kann jetzt auf den Teilen Button geklickt werden. Die jeweiligen Programme übergeben dann dem Next Generation Sync Client die notwendigen Parameter, wie Dateiname , der NGSC schaut dann auf der jeweiligen SharePoint Site Collection nach, was vom Administrator vorgegeben und erlaubt ist, um anschließend einen Dialog zu öffnen, wo der Benutzer seine möglichen Eingaben vornehmen kann. Und dabei werden solche Funktionen Schritt für Schritt eingeführt. Nicht mehr im 3 jährigen Rhythmus, sondern fast wöchentlich. Das hat Vor- aber auch Nachteile. Die klassischen Schulungen haben ausgedient, Firmen müssen neue Konzepte bereitstellen, Administratoren eigentlich dauernd testen, ob diese neuen Funktionalitäten Änderungen am Ablauf der jeweiligen Arbeitsplätze nach sich ziehen werden. Der Benutzer steht dabei im Vordergrund, nicht mehr die starren Programme und Abläufe.

Diese Programmatik verändert also die Arbeitsweise. Gemeinsam an Dokumenten arbeiten, nicht mehr hintereinander, beschleunigt die Arbeitsweise im Team. Ergebnisse können damit schneller erbracht werden. Und dass, obwohl wir nicht überall mit ausreichender Bandbreiten-Abdeckung versorgt werden. Denn fast alle Funktionalitäten stehen auch Offline zur Verfügung. Auch für die Sicherheit wird dabei gesorgt. Azure IRM, vom Administrator ausgerollt für bestimmte Dokumentenbibliotheken, sorgt im Hintergrund dafür, dass Dokumente geschützt sind und nicht geöffnet werden können, wenn ein Benutzer diese an fremde Personen weiterleitet.

Wenn Sie also zum Benutzer des Typ 3 gehören, dann willkommen in der neuen Welt. Ja. Wir müssen umdenken und neu lernen. Ja, das braucht seine Zeit. Aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Und genau deshalb heißt es auch: OneDrive oder OneDrive.

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