Zuerst wollten wir wegfahren. Am Wochenende. Dann fiel der Ausflug ins Wasser. Nicht wegen dem Wetter. Genug Zeit also, die Umstellung (Migration) eines Host-Systems auf Basis von Windows Server 2008 auf die seit kurzem zur Verfügung stehende finalen Basis (RTM) Windows Server 2008 R2. Diverse Recherchen im Internet habe ich schon lange gesammelt. Auch ein Telefon-Rundruf bei Kollegen (Danke Marc G.) hat nicht neues ergeben. Ich hätte ein Inplace-Migration durchführen können. Leider haben Sich bei der ursprünglichen Basis ein paar Ungereimtheiten eingeschlichen, die ich dann übernommen hätte. Oder auch nicht.
Ich habe mich dann für die Neuinstallation entschieden. Hier erst einmal die Konfiguration der Maschine
Bezeichnung | Wert |
Motherboard | Intel 5000 |
RAM | 18 GB |
CPU | 2x Intel XEON 5430 |
Controller 1 (OS) | Intel Embedded Server RAID Technologie II |
Controller 2 (Daten) | Adaptec RAID 8505 |
Festplatten (OS) | 2x |
Festplatten (Daten) | |
Netzwerkkarten | 2x Intel PRO/1000 EB 2x Intel PRO/1000 PT |
Festplatten (OS) | 2x 150 GB (Raid) |
Festplatten (Daten) | 7x 750 GB (Raid 5) + Spare |
Rollen | File Services Hyper-V |
Virtuelle Maschinen | 26, davon 8 Produktiv |
Bei einigen virtuellen Maschinen habe ich auch ein oder mehrere Snapshots ausgeführt. Und die Dokumentation sagt, diese müssen vorher aufgelöste werden, da diese nicht in die Hyper-V Umgebung des Windows Server 2008 R2 übernommen werden können. Normalerweise löscht man diese Snapshots mit einem Klick auf die rechte Maustaste. Sind mehrere Snapshots angelegt, so können diese Snapshots durch “Delete Snapshot Tree” in einem Rutsch gelöscht werden. Das hat auch geklappt, bis auf eine virtuelle Maschine. Bevor wir aber die Snapshots löschen, sollte der ursprüngliche Zustand gesichert werden. Steht genügend Festplattenspeicher zur Verfügung, so ist das eigentlich ganz einfach. Virtuelle Maschine herunterfahren, Klick auf Export. Laufwerk und Ordner auswählen. Fertig. Danach dann die Snapshots löschen. Ist diese erfolgreich, so kann erneut ein Export ausgeführt werden und anschließend die virtuelle Maschine gelöscht werden. Bei einer Maschine traten dann Probleme auf. Aus der GUI heraus, konnten die Snapshots nicht gelöscht werden. Also Datensicherung zurückspielen. Und das ganze dann von Hand.
Jason Neurohr hat in seinem Blog genau beschrieben, wie hier vorzugehen ist. Wie in obiger Abbildung ersichtlich, sind 4 Snapshots und die “Now” Umgebung zu sehen. Tatsächlich waren jedoch nur noch 3 Snapshots und die erste , ursprüngliche Installation (VHD) vorhanden. Bringen Sie etwas Geduld mit. Der Export und das “Mergen” dauert. Auch beim Löschen einer virtuellen Maschine ist Geduld angesagt.
Neuinstallation des Betriebssystems Windows Server 2008 R2. Rollen hinzufügen. Erster Unterschied. Ein Assistent möchte bei Hyper-V sofort die physikalischen Netzwerkkarten verwalten. Und endlich wir es übersichtlicher, weil jetzt eine physikalische Netzwerkarte für die Verwaltung zugewiesen werden kann.
Meine 4 physikalischen Netzwerkkarten habe ich jetzt aufgeteilt:
Netzwerkkarte | Funktion |
Intel PRO/1000 PT | HOST Management |
Intel PRO/1000 PT #2 | DMZ |
Intel PRO/1000 EB | Produktiv |
Intel PRO/1000 PT | Testumgebungen |
Intern | Intern |
Danach kann der Import beginnen. Da die virtuellen Maschinen noch vorhanden sind kopiere ich jedes Export Directory in das vorhanden Directory der virtuellen Maschinen. Die vorhandenen VHDs müssen nicht kopiert werden. Das spart Zeit. Die Fehlermeldung beim Import beruhen darauf, dass ich die ursprüngliche Netzwerkzuweisung nicht gelöscht habe. Die Netzwerkzuweisung muss in der Konfiguration für jede Maschine manuell eingetragen werden.
Ein weiterer Seiteneffekt ist aufgetreten. Die Integration Service der einzelnen Maschinen können veraltet sein und müssen überprüft werden. Werden diese nicht upgedatet, so werden diese virtuelle Maschinen bei einem HOST Neustart nicht automatisch neu gestartet, auch wenn das so eingetragen ist. Entsprechende Meldungen findet man im System Log.
Fazit: Abhängig von der Anzahl der vorhandenen virtuellen Maschinen und der darunterliegenden Hardware und Festplatten ist mit einem gewissen Zeitaufwand zu rechnen. Bei mir hat das Wochenende gereicht. 🙂